Der letzte Tag bricht an und wir sind schon beim Frühstück sehr schweigsam. Wir müssen uns also heute wirklich von der Schule, von allen Kindern und von Uganda, der Perle Afrikas verabschieden. Das gefällt uns überhaupt nicht! Natürlich freuen wir uns auf unsere Familien. Ist aber auch (fast) das Einzige, was wir hier vermisst haben. Okay, nützt nichts, da müssen wir (und auch die Kinder hier) jetzt durch.
Der head teacher hat alle Schüler versammelt, sagt erneut Danke zu uns und wir dürfen auch noch was sagen. Peter stammelt ein wenig auf englisch, uns allen ist die Wehmut einfach anzumerken. Wir versprechen, wiederzukommen und bedanken uns bei allen Lehrern, Helfern und natürlich auch bei Gerald (Er fährt uns zum Flughafen in Entebbe und die Verabschiedung heute Abend von ihm wird auch schwer!). Als die Kinder alle winkend an uns vorbei in die Klassenzimmer laufen, bleibt ein Junge allein stehen. Felix, unser interessierter, aufgeschlossener, fröhlicher 14jährige steht ganz allein da und heult wie ein Schlosshund. Andy nimmt ihn in den Arm, versucht zu trösten. Wir sagen ihm, bleib so offen wie du bist, lerne fleißig und vlt. hast Du dann mal die Chance, nach Deutschland zu kommen. Ach Mensch!
Wir machen noch ein Erinnerungsfoto mit allen Lehrern und Helfern. Dann steigen wir ins Auto und machen los. Stille herrscht im Wagen, wir hängen unseren Gedanken nach. Nach drei Stunden Fahrt beschließen wir, noch eine kleine Bootstour in den Sümpfen zu machen und den Schuhschnabel zu suchen. Ein Vogel, der fast ausgestorben aussieht wie aus der Dinosauriergeneration. Wir entdecken einen. Schöner Abschluss, aber kein Trost: Wir vermissen "unsere" Schule jetzt schon!
Ein letztes Abendessen mit Gerald im Faze3 in Entebbe, die letzten Nile-Biere und dann heißt es wirklich: Goodbye! Gerald ist ein sehr guter Freund geworden und ihn werden wir ebenso ganz sicher und sehr bald wiedersehen wie "unsere" Kinder, Kenneth, Ezron, Peter, Maria, Grace und alle anderen Menschen mit ihren großen Herzen und dem ansteckenden Lächeln. Uganda hat uns ein Stück weit verzaubert und ein nicht ganz kleiner Teil unserer Herzen, unserer Seelen und unserer Gefühle ist dort geblieben.
Kwaheri!
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